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Geschichte unserer Kirche

Die St. Marcelluskirche zu Asendorf
Die Anfänge des Kirchenbaues in Asendorf liegen weit zurück.
Schon im Jahre 1091 wird in Urkunden ein Priester Lambert in Asendorf genannt. Es gab damals enge Beziehungen zum Kloster St. Pauli vor Bremen,
das bis zur Reformation im 16. Jahrhundert Eigentümer der Kirche war.
Schutzherr und Namensgeber unserer Kirche ist der christliche Hauptmann Marcellus, der im Jahre 228 n. Chr. für seinen christlichen Glauben hingerichtet wurde.
Die Kirche in ihrer heutigen Gestalt stammt im westlichen Teil aus dem Jahre 1524, in dieser Zeit wurde auch der Turm erbaut. Auffällig ist seine achtseitige pyramidale Spitze. Das 1826 angebrachte Schindeldach wurde 1844 durch eine Schieferabdeckung ersetzt. Diese musste schon ein Jahr später nach einem Blitzeinschlag erneuert werden. Seit 1972/73 schützen Kupferscharen den Turm vor der Witterung .
Die Fundamente der alten, vorherigen Kirche sind teilweise heute noch zu sehen.
Weil die Gemeinde immer weiter wuchs, wurde die Kirche in den Jahren
1776-1778 vergrößert. Bislang 80 Fuß lang, wurde sie jetzt um 30 Fuß nach Osten verlängert. Das Dach wurde abgeschrägt, neue und größere Fenster und Türen entstanden.
Durch den Umbau erlangte die Kirche ihren barocken Charakter, der bis heute erhalten ist.
Der letzte Um- und Erweiterungsbau erfolgte in den Jahren 1908/09. Dazu wurde der Anbau von 1776/78 abgerissen und durch die danach neu entstandenen zwei Querschiffe mit Emporen und eine rechteckige Apsis nochmals um 30 Fuß verlängert.
Dazu ersetzte man die Stühle durch bequemere Bänke, eine Heizung wurde eingebaut und der Innenraum neu gestrichen.
Die Gottesdienste in der Zeit des Umbaues fanden in zwei Klassenräumen der benachbarten Schule statt.
Für die gefallenen und vermissten Soldaten des ersten Weltkrieges wurde 1920 ein Ehrenmal an der Südseite des Turmes errichtet.
Dasselbe geschah für die Gefallenen und Vermissten des zweiten Weltkrieges,
ihre Namen fanden auf hölzernen Namenstafeln nach der Renovierung im Innern des Turmes einen Platz.
Dazu steht ein Gedenkstein als Mahnmal auf dem Kirchplatz.
Die Orgel in unserer Kirche wurde im April 1864 von dem Orgelbauer Philipp Furtwängler aus Elze gebaut.
Um- und Aufarbeitungen dieses Instrumentes erfolgten 1959/60, 1987 und 1991. Damit verbunden waren u. a. die Versetzung des Spieltisches, Austausch und Ersatz von Pfeifen und ein farblicher Neuanstrich.
Im Jahre 1991 fand auch die letzte große Renovierung der Kirche statt.
Dabei tauchten die 1908/09 entstandenen und zwischenzeitlich übertünchten Malereien an der Decke wieder auf. Sechs Kartuschen mit Versen aus der Bibel und zehn plastische Eckverzierungen wurden freigelegt und neu ausgemalt.
Nachdem das Wetterkreuz und die goldene Kugel auf der Spitze des Kirchturms
nach Jahrzehnten deutlich sichtbar unter der Witterung gelitten hatten, entschied sich der Kirchenvorstand, die Turmbekrönung fast vollständig zu ersetzen. Nach weiteren Instandsetzungsarbeiten in der Turmspitze fand im November 2020 die neue Bekrönung ihren Platz in 43 m Höhe.
Bauliche Schäden hat die Kirche in den beiden Weltkriegen nicht erlitten, aber es musste in zweimal jeweils eine Glocke für Rüstungszwecke abgeliefert werden, die später durch große Spendenbereitschaft der Gemeinde wieder ersetzt werden konnten.
Die Kirche ist arm an Kunstschätzen. Zwei Kronleuchter aus dem 17. Jahr-hundert hängen über dem Mittelgang, im Chor gibt es zwei weitere Leuchter, die seit der Renovierung 1991 dort ihren Platz haben.
Von der Familie Oldenburg aus Renzelfelde wurden im 18. Jahrhundert die zwei Halter für die Altarkerzen gespendet.
Erwähnenswert ist noch eine 1655 erstandene Lutherbibel aus dem Jahre 1650,
die auf dem Altar ausliegt.
Das Gotteshaus in Asendorf ist der Mittelpunkt des kirchlichen Lebens der ehemals acht umliegenden Gemeinden.
Hans-Friedrich Rothschild